Publikationen

Dissertation

Die Komponistenwitwe Constanze Mozart: Musik bewahren und Erinnerung gestalten, Köln: Böhlau 2013 (Biographik: Geschichte, Kritik, Praxis 2).

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Constanze Mozart entwickelte nach dem Tod ihres Ehemannes Wolfgang Amadé Mozart 1791 ein Selbstverständnis als Komponistenwitwe und machte sich die Nachlassverwaltung, das Sammeln, Bewahren und Vermitteln seiner Musik zur Aufgabe für den Rest ihres Lebens. Sie veranstaltete zunächst Konzerte in Wien, unternahm dann eine Konzertreise durch verschiedene Städte Europas. 1798 begann sie Verhandlungen um eine Gesamtausgabe seiner Werke. 1828 schließlich gab sie eine von ihrem zweiten Ehemann Georg Nikolaus Nissen verfasste Biographie heraus. Aus Sicht der kulturwissenschaftlichen Erinnerungs- und Genderforschung betrachtet die Autorin die Aktivitäten Constanze Mozarts und ihre Bedeutung als Nachlassverwalterin für musikkulturelle Prozesse. Sie beleuchtet dabei auch Aufgaben und Handlungsspielräume von Witwen in historischer Perspektive und zeigt die Veränderungen hin zu einer bürgerlichen Musikkultur um 1800, in der die Erinnerung an Komponisten und ihre Musik eine besondere Rolle spielte.

Herausgeberschaft 

  • mit Julia Freund: Musikalische Schrift und Gender. Praktiken – Diskurse – Perspektiven, Bielefeld: Transcript 2024, Druck in Vorb.
  • mit Martin Eybl: Unknown Ego Documents from Central Europe (Studien zur Musikwissenschaft – Beihefte der Denkmäler der Tonkunst in Österreich), Wien: Hollitzer 2023, Druck in Vorb.
  • mit Carola Bebermeier und Evelyn Buyken: Passions: Leid und Leidenschaften, Würzburg: Königshausen & Neumann 2017.

  • mit Camilla Bork und Nicole Strohmann: Musik und Gender. Aktuelle und interdisziplinäre Positionen, Hildesheim: Olms 2012 (Jahrbuch Musik & Gender 5).

Aufsätze

  • Notation meets city planning: Logothetis‘ transcription of Doxiadis‘ concept in his composition Dynapolis, in: Anestis Logothetis Centenary, hg. von Anastasia Georgaki u.a., Druck in Vorb.

  • Punkt – Linie – Fläche. Das Verhältnis der graphischen Notation zur abstrakten Malerei am Beispiel von Roman Haubenstock-Ramati und Anestis Logothetis, in: Musikalische Schreibszenen (= Theorie der musikalischen Schrift, 4), hg. von Federico Celestini und Sarah Lutz, Paderborn: Wilhelm Fink, Druck in Vorb. (peer-review)

  • Professionalisierung im Familiennetzwerk am Beispiel von Margarethe Danzi und Franziska Lebrun, in: Aufklärung! Musik und Geschlecht im 18. Jahrhundert, hg. von Cornelia Bartsch und Katharina Hottmann, Druck in Vorb.

  • Zum Verhältnis von Notation, Bild und Biographie am Beispiel des Magic Triangle von Erhard Karkoschka, in: Laute(r) Bilder. Musik in Manga, Comic & Co. (= Jahrbuch Musik und Gender, Bd. 14), hg. von Melanie Unseld und Akiko Yamada , Hildesheim: Olms, im Druck. (peer-review)

  • Zur Interpretation von graphischer Notation: Fragestellungen und Perspektiven, in: Musik im Blick. Visuelle Perspektiven auf auditive Kulturen, hg. von Carola Bebermeier und Sabine Meine, Wien 2023, S. 187-199.

  • Komponistin und „Scherchentochter“: Tona Scherchens Etablierung innerhalb der Nachkriegs-Avantgarde und der Einfluss Hermann Scherchens auf ihre Karriere, in: Gender und Neue Musik. Von den 1950er Jahren bis in die Gegenwart, hg. von Vera Grund und Nina Noeske, Bielefeld 2021, S. 69-82. 

  • Partituren zum Lesen und Schauen. Bildlichkeit als Merkmal graphischer Notation, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie 16/1 (2019), S. 21-39. Online-Publikation, https://doi.org/10.31751/1001

  • Zwischen Rollenerwartung und Selbstbestimmung: Handlungsspielräume von Komponistenwitwen, in: Erinnerung stiften: Helene Berg und das Erbe Alban Bergs. Bericht zur internationalen Tagung am 16. und 17.3.2017, herausgegeben von Daniel Ender, Martin Eybl und Melanie Unseld, Wien 2018 (Alban Berg Studien VII), S. 50-65.

  • mit Anna Langenbruch: Biographik zwischen Humanismus und Geschichtstheorie: Paul Bekker und Alfred Einstein im Dialog, in: Musikwissenschaft und Biographik: Narrative, Akteure, Medien, hg. von Gesa zur Nieden, Fabian Kolb und Melanie Unseld, Mainz 2018, S. 129-143.
  • „Meine Alma – Dir brauche ich nicht zu sagen, wie mir zumute ist.“ Einblicke in die Freundschaft von Luzi Korngold und Alma Mahler-Werfel, in: Wege. Festschrift für Susanne Rode-Breymann, hg. von Annette Kreutziger-Herr u.a., Hildesheim 2018, S. 403-413.
  • Sonifikation, Komposition, Interpretation: Annäherungen in den 1960er Jahren am Beispiel der grafischen Partitur, in: Sonifikation. Transfer ins Musikalische, hg. von Julia H. Schröder, Berlin 2017, S. 102–105.
  • Stabat Mater: Maria als Vorbild für die trauernde Frau, in: Passions: Leid und Leidenschaften, hg. von Carola Bebermeier, Evelyn Buyken und Gesa Finke, Würzburg 2017, S. 87–104.
  • Das Konzept des Steinway Artist zwischen Marketing und Mäzenatentum, in: Perspektiven musikalischer Interpretation, hg. von Arnold Jacobshagen, Würzburg: Königshausen & Neumann 2016 (Musik – Kultur – Geschichte 4), S. 141–158.
  • mit Valerie Lukassen: Mulier taceat in ecclesia? Der Ausschluss der Frauen aus der Kirchenmusik in Köln im Jahre 1863 und seine Folgen, in: 1863. Der Kölner Dom und die Musik, hg. von Arnold Jacobshaben und Annette Kreutziger-Herr, Würzburg: Königshausen & Neumann 2016 (Musik – Kultur – Geschichte), S. 149-160.
  • Inszenierungs- und Erinnerungsstrategien Cosima Wagners als Witwe, in: Wagner Gender Mythen, hg. von Melanie Unseld, Würzburg: Königshausen & Neumann 2016 (Wagner in der Diskussion), S. 145-162.
  • Nachlässe im Archiv. Die Bedeutung erinnerungskulturellen Handelns für die Entstehung eines musikkulturellen Gedächtnisses, in: Komponistinnen in Luxemburg. Helen Buchholtz und Lou Koster, hg. von Danielle Roster und Melanie Unseld, Köln 2014 (Musik – Kultur – Gender 13), S. 201-218.
  • Die Tätigkeiten Constanze Mozarts als Nachlassverwalterin im Kontext der Wissenskulturen um 1800, in: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 37/3 (2014), Themenheft „Vorlass, Nachlass, Archiv“, S. 201-215.
  • Vom Aufwand des Erinnerns: Die Tätigkeit der Witwe im Kontext von Gender und Kanonisierung, in: Gender Studies in der Musikwissenschaft – Quo Vadis? Festschrift für Eva Rieger, hg. von Annette Kreutziger-Herr, Nina Noeske, Susanne Rode-Breymann und Melanie Unseld, Hildesheim 2010 (Jahrbuch Musik & Gender 3), S. 49–54.
  • mit Annette Kreutziger-Herr: Studies in Music History: No/More Gender? in: »Wann ist die Frau eine Frau?« »Wann ist der Mann ein Mann?« Konstruktionen von Geschlechtlichkeit von der Antike bis ins 21. Jahrhundert, hg. von Stefan Horlacher, Würzburg 2010, S. 267–280.
  • Mozart als Lichtgestalt. Alfred Einstein, Nationalsozialismus und Biographik, in: Mozart im Blick. Inszenierungen, Bilder und Diskurse, hg. von Annette Kreutziger-Herr, Köln 2007 (Musik – Kultur – Gender 4), S. 78–92.

Lexikonartikel / kleinere Beiträge 

  • Reclam Komponistenlexikon, hg. von Melanie Unseld, Stuttgart 2009.Lemmata (Auswahl): Jean Barraqué, Leopoldine Blahetka, Sylvano Bussotti, Pierre Certon, Marcel Delannoy, Alphons Diepenbrock, Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté, Jacqueline Fontyn, Lou Harrison, Pierre Henry, Adolph Henselt, Marie Jaell, Betsy Jolas, André Jolivet, Erhard Karkoschka, Elisabeth Kuyper, Ton de Leeuw, Louis Ferdinand Prinz von Preußen, Elisabeth Lutyens, Elizabeth Machonchy, Myriam Marbe, Krzysztof Meyer, Stanislaw Moniusko, Stefan Niculescu, Verdina Shlonsky, Josef Tal, Louise Talma.Essays: Die Notre-Dame-Schule, Die Mannheimer Schule
  • Lexikon Musik & Gender, hg. von Annette Kreutziger-Herr und Melanie Unseld, Kassel/Stuttgart 2010. Lemmata: Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté, Constanze Mozart, Thea Musgrave, Verdina Shlonsky, Fragment, Überlieferung: Archiv.
  • Gendering Historiography. Internationale Tagung, Hamburg, 7.–9. November 2007, in: Feste – Opern – Prozessionen. Musik als kulturelle Repräsentation, hg. von Katharina Hoffmann und Christine Siegert, Hildesheim 2008 (Jahrbuch Musik & Gender 1), S. 150–151; Tagungsbericht.
  • »Die englische Komponistin Ethel Smyth (1858–1944)« in Detmold, in: ÖMZ 64/2 (2009), S. 39–41; Tagungsbericht.
  • Anekdote, Biographie, Kanon. Zur Geschichtsschreibung in den schönen Künsten. Internationale und interdisziplinäre Tagung der Universität Bern und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Literaturarchiv, Bern 19.–21. März 2009, in: Die Musikforschung 63/1 (2010), S. 53–54; Tagungsbericht.
  • Marianna Martines. Zum 200. Todestag der Musikerin und Komponistin, in: VivaVoce 93 (2012), S. 4–5.

Rezensionen (Auswahl) 

  • Miriam Strube: Subjekte des Begehrens. Zur sexuellen Selbstbestimmung der Frau in der Literatur, Musik und visueller Kultur, Bielefeld 2009, in: Gender Studies in der Musikwissenschaft – Quo Vadis? Festschrift für Eva Rieger, hg. von Annette Kreutziger-Herr, Nina Noeske, Susanne Rode-Breymann und Melanie Unseld, Hildesheim 2010 (Jahrbuch Musik & Gender 3), S. 175–176.
  • Irving Godt/John A. Rice: Marianna Martines. A Woman Composer in the Vienna of Mozart and Haydn, Rochester/N.Y. 2009, in: »Dahin!…« Musikalisches Reiseziel Rom. Projektionen und Realitäten, hg. von Rebecca Grotjahn und Sabine Meine, Hildesheim 2011 (Jahrbuch Musik & Gender 4), S. 161.
  • Jörn Peter Hiekel/Manuel Gervink (Hg.): Klanglandschaften. Musik und gestaltete Natur, Hofheim 2009, in: Musiktheorie 27/1 (2012), S. 90–91.

Weiteres 

  • Beiträge in: 101 Fragen – Klassische Musik, hg. von Winfried Bönig und Annette Kreutziger-Herr, München 2009.
  • Übersetzung Englisch – Deutsch mit Katrin Losleben: Marcia Citron: Männlichkeit, Nationalismus und musikpolitische Diskurse. Die Bedeutung von Gender in der Brahmsrezeption, orig.: Gendered Reception of Brahms: Masculinity, Nationalism and Musical Politics, in: History|Herstory – Alternative Musikgeschichten, hg. von Annette Kreutziger-Herr und Katrin Losleben, Köln 2009  (Musik – Kultur – Gender 5), S. 352–374.